Erfolg im Anwendersupport – auf den Punkt! – 676

Lesezeit 5 Minuten

 

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um es gleich auf den Punkt zu bringen

Abseits von ausgefeilter strategischer Ausrichtung, Prozessdesign und raffinierter Implementierung gibt es vier einfache Punkte, die den Anwendersupport in der Praxis sofort erfolgreich machen und eine positive UX gewährleisten … ja wirklich:

  • Kommunikation
  • Priorisierung
  • Kennzahlen
  • Dokumentation
1. Kommunikation:

Gerade das Vermitteln von komplexen Inhalten stellt im Support immer wieder eine besondere Herausforderung dar – gilt es doch, eine zielgruppengerechte Ansprache zu finden und den Anwender einzubinden und abzuholen.

Schließlich macht es schon einen großen Unterschied, ob ich mich mit einem Azubi, digital native und mit social media aufgewachsen, unterhalte – oder mit der etwas älteren Dame aus der Buchhaltung, die mit diesem ganzen Computerkrams sowieso auf Kriegsfuß steht.

Im reinen Telefonsupport kommen zusätzliche Herausforderungen hinzu:

Da gibt es zuerst den kooperativen und folgsamen Anwender, der eben genau meinen telefonischen Anweisungen folgt – den etwas hektischen Anwender, hin und wieder zwei Klicks voraus, den man deshalb etwas einbremsen muss mit dem Hinweis, doch bitte genau meinen Anweisungen zu folgen.

Und dann gibt es noch den chaotischen Anwender, der überall panisch draufklickt und bei dem ein reiner telefonischer Support nicht mehr funktioniert. Hier geht dann nur noch Teamviewer und den Desktop übernehmen oder – wen möglich und besser – gleich persönlich vorbei schauen.

Grundsätzliche wichtige Eigenschaften im Support sind vor allem Coolnes und buddhistische Gelassenheit – und die Fähigkeit, auch deeskalierend einwirken zu können, um einen aufgebrachten Anwender sachlich aber bestimmt wieder auf den Teppich zu bringen – bis zu einem gewissen Punkt, Hanswurst lasse ich natürlich nicht mit mir machen.

Übrigens kann man auch hinter Corona Maske oder am Telefon ein Lächeln erkennen – an den Augen und der Stimme!

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2. Priorisierung:

Ein alter Hut – jedes Ticket, Störung oder Incident muss zuerst einmal klar und nach definierten Kriterien eingeordnet werden – und zwar nach Anzahl der betroffenen User [affected user] und nach Art der Störung [incident].

Ist jetzt z.B. ein major service wie etwa Email ausgefallen und alle User sind betroffen, so gilt Prio 1 – alle verfügbaren Kräfte die Füße hoch, evtl. externe Dienstleister hinzuziehen – und diesen Incident so schnell wie möglich beheben!

Handelt es sich aber um ein “Geister Incident” – selten und nur schwer oder gar nicht zu reproduzieren – und es sind auch nur 1 bis 3 User betroffen, so gilt Prio 4 und Ruhe bewahren – damit kann man sich dann beschäftigen, wenn Zeit ist und es nichts Weiteres zu tun gibt.

Eine klare Priorisierung eines Incident ist auch gegenüber dem Anwender leicht verständlich kommunizierbar – nicht der, der am lautesten schreit, kommt auch zuerst dran – fertig.

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3. prädiktive Kennzahlen und KI:

Zum einen kann man mit entsprechend definierten Kennzahlen [z.B. Median anstatt Mittelwert!] den Service in der Vergangenheit qualitativ bewerten – zum anderen aber ermöglichen Kennzahlen auch einen Blick in die Zukunft.

Mit Daten aus der Vergangenheit lassen sich Trends erkennen und machen so einen proaktiven Service möglich, der nicht nur reagiert wenn es schon zu spät ist, sondern der technische Störungen prädiktiv schon im Vorfeld erkennt und behebt!

Zur Erhebung von Daten im Support muss es übrigens nicht immer ein monströses und völlig überdimensioniertes Ticketsystem sein. Dauert z.B. die Eingabe eines Tickets länger als das eigentliche Lösen des Incident, wird das auf nur wenig Gegenliebe bzw. Akzeptanz stossen.

Gerade in kleineren Unternehmen bietet sich hier die – vielfach verschmähte – Excel Tabelle an, allerdings mit sehr viel Sorgfalt und einer extra Portion Liebe gepflegt und bearbeitet.

Besser auf diesem Wege Daten erheben als nur auf Zuruf oder aus dem Bauch heraus zu reagieren.

4. Dokumentation:

Das Wichtigste zum Schluss – ok, auch wenn jeder echte ITler nur bei dem Wort schon mittelschweren bis schweren Hautausschlag bekommt: Dokumentation!

Aufbau und  Pflege einer Wissensdatenbank mit viel Liebe und Hingabe ist von zentraler Bedeutung. So muss der Mitarbeiter im Support nicht immer wieder das Rad neu erfinden, sondern kann direkt auf geprüfte und erfolgreiche Lösungsansätze zurückgreifen!

Im Rahmen eines Self Service kann eine solche Knowledge Base, natürlich entsprechend aufbereitet, auch direkt für den Anwender zugänglich gemacht werden und so die Zahl der Tickets reduzieren.

Zusätzlich sollte man evtl. über einen regelmäßigen Newsletter aus der IT nachdenken, indem man von aktuellen Projektfortschritten oder Neuerungen in der IT berichtet – oder einfach nur interessante HowTows oder Security Sensibilisierung reinpackt.

So bleibt die IT sichtbar und wichtig für das Unternehmen.

So, ich hoffe das war nützliche Anregung für den Alltag und viel Spaß mit Euren Anwendern!

(übrigens unter Sysadmins eine böse Beschimpfung: “Du Anwender …!“)

Marcus

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Nonverbales in der Videoschalte – 565

schöne neue Welt 


Galerie-Nonfinito

– Lesezeit bunte 4 Minuten –

Dank Fräulein Corinna und allgemein grassierender Pest und Cholera hat sich der Segen der modernen Technik und vor allem des Videocalls endlich herauskristallisiert.

Klar, man muss nicht mehr vor die Tür, kann direkt vorher noch schnell eine Kippe oder Joint qualmen, ohne gleich als stinkender Aschenbecher von den Kollegen schräg angeschaut zu werden – man muss sich nur ein Hemd überstreifen und kann die bequeme Jogginghose anbehalten (nur nicht aufstehen und sich vielleicht doch vorher rasieren, auch Frauen) und viele weitere Vorteile z.B. für die Umwelt.

Brave new work!

Doch gerade der Videocall hat seine Tücken! Ich rede hier nicht von technischen Aspekten (ich setze voraus es läuft), verbalen Aspekten erfolgreicher Kriegs- äh Gesprächsführung wie z.B. mein Gegenüber argumentativ platt machen oder ähnliches, sondern vielmehr von den weit wichtigeren nonverbalen Aspekten in der Gesprächsführung – und hier liegt die Tücke!

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doch der Reihe nach

In einem echten face-to-face Gespräch ist der direkte Augenkontakt entscheidend – ich versuche also, meinem Gegenüber direkt in die Augen zu schauen so weit es geht – nicht übertreiben und mit stechendem Blick durchbohren.

Als ersten Vorteil signalisiere ich meinem Gegenüber großes Interesse an seinem Blah und zweitens kann ich direkt aus seiner Mimik, evtl. auch Gestik, lesen. Runzelt mein Gesprächspartner bei einer meiner Aussagen die Stirn? Zieht er die Augenbrauen nach oben? Lächelt er vielleicht oder schaut er gelangweilt irgendwo anders hin?

In der Erfahrung hat sich übrigens herausgestellt, das es sehr wichtig ist, den Anderen wenigstens einmal zum Lächeln zu bringen und ihn damit auf einer tieferen, emotionalen Ebene abzuholen.

Klar, die Mimik sagt wesentlich mehr aus als das gesprochene Wort – wir sind eben keine Roboter, obwohl die mittlerweile auch schon blinkende Lämpchen haben.

jetzt endlich zu den Tücken der Technik

Schaue ich jetzt in einem Videocall meinem Gegenüber – aus reiner Gewohnheit – direkt auf dem Bildschirm in die Augen, so schaue ich ihm eben nicht in die Augen! Für die andere Seite sieht es so aus, als würde ich etwas nach unten blicken – was für diese andere Seite sehr unangenehm und völlig desinteressiert wirkt.

Woran liegt das? An der Position der Webcam, die in aller Regel im oberen Bildschirmrahmen verbaut ist! Wenn ich also auf den Bildschirm schaue, sieht es in der oberen Webcam so aus, als schaue ich nach unten.

Um Augenkontakt herzustellen, muss ich also direkt nach oben in die Webcam schauen. Und hier liegt das Problem, schaue ich in die Webcam, habe ich nur noch schlecht den Bildschirm im Blick und kann auch nur noch schlecht den Gesichtsausdruck meines Gesprächspartners auf dem Bildschirm ablesen und kontrollieren (außer ich bin ein Leguan, der mit seinen zwei Augen in unterschiedliche Richtungen blicken kann).

die Strategie – ganz einfach

Spricht mein Gegenüber, zeige ich Interesse, stelle Augenkontakt her und schaue direkt in die Webcam.

Und umgekehrt, spreche ich, bin ich also auf die Reaktion und Mimik meines Gegenübers angewiesen, behalte ich mehr den Bildschirm im Blick.

Ganz einfach eben – oder ich mache die Webcam aus, ist halt kaputt bei Nachfragen.

Ein großer Vorteil von Videocalls soll hier nicht unerwähnt bleiben. Ich sehe mich selbst, wenn auch nur in einem klitzekleinen Fenster – aber immerhin, in echt habe ich das nicht!

Und zum Glück sind schon neue technische Lösungen für dieses Problem in Sicht, zumindest gibt es bei Smartphones Entwicklungen hin zu einer unsichtbaren Selfie Cam direkt in der Mitte des Bildschirms.

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ansonsten, gutes Gelingen – und immer an die Webcam denken!

und schau’ auch mal im shop vorbei:

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und weiter

Atomphysik für Nerds

Digitalisierung???

Digitalisierung ohne umfassende Transformation, breiter Akzeptanz und einer gehörigen Portion Mut ist zum Scheitern verurteilt!

Es reicht eben nicht, bisherige Prozesse und Organisationsformen einfach nur mit digitalen Anwendungen und Technik anzureichern oder zu ersetzen, um dann einfach so weiterzumachen wie bisher. Erfolgreiche Digitalisierung ist keine einfache technische Fragestellung, sondern muss in einem weiten und umfassenderen Kontext gedacht werden.

So können z.B. völlig neue Kommunikationswege wie Apps, Social Media oder Chats erschlossen werden, um so eine für alle Beteiligte effizientere, differenziertere und transparente Kommunikation zu ermöglichen.

Durch direkteren Zugriff und tiefgreifende Datenanalyse können Entscheidungen beschleunigt und qualitativ gestärkt werden – Stichwort E-Akte und DMS.

Weitere neue digitale Potentiale für Ablauf- und Aufbauorganisation müssen für eine erfolgreiche Digitalisierung entschieden erkundet und umgesetzt werden.

In der konkreten Umsetzung dann ist vor allem die breite Kommunikation aller geplanten Maßnahmen und deren Vorteile von Bedeutung. Alle betroffenen Seiten müssen einbezogen und gehört werden, zusätzliches internes und externes Expertenwissen muss eingeholt und vermittelt werden.

Letztendlich muss dies alles in einen agilen Projektansatz mit einer weiterhin beidseitigen und aktiven Kommunikation einfließen.

Ziel letztendlich ist dann die operationale Ambitrexie – Beidhändigkeit oder auch Geschicklichkeit der rechten als auch der linken Hand.

Bereits Bestehendes und Bewährtes muss weiter optimiert werden – um dann gleichzeitig, mutig und entschlossen in die neue digitale Zukunft voranzuschreiten.

Vielen Dank!

Für einen persönlichen Diskurs zum Thema und zu weiteren Fragen stehe ich gerne zur Verfügung.

 

Bauhaus Uhren

Genial Schreiben – ja wirklich!

meine Leser, Kommentare und Diskussion

… oh no, nicht noch so ein schlaubi Schlumpf Motivationsgeschwafel und Ratgeber – egal, reinziehen und Lesezeit nur 3 Minuten! … wenn du lesen kannst

Ok, der Abgabetermin deiner Hausarbeit steht schon drohend und apokalyptisch vor der Tür – und wirft schon dunkle Schatten voraus?

Oder du musst im Job irgendeinen Report oder Dokumentation oder sonstigen Schwachsinn zu was auch immer dringend abliefern? [z.B. ‘mein Konzept nach ITIL zur E2E seamless Prozesskette im IT Sevice’]

what ever

Panik! – völlige Schreibblockade in deinem Brain und du weißt nicht, wie und vor allem wo anfangen? Nix, niente, nada … gähnende Leere im Brain – oder völliges Durcheinander und Konfusion [nein, nicht Kernfusion – das ist wieder was anderes, dann leuchtet es dir aus den Ohren]

Zuerst gilt es Ruhe zu bewahren, alles wird gut… und: ‘Der Gelassene ist immer erfolgreicher als der Getriebene!’ [Konfuzius]

Oder war es doch andersherum? ‘Der Erfolglose ist immer gelassener als der Erfolgreiche’ … egal

Versuche doch einfach mal folgendes Vorgehen und die strukturierte Methode mO mit erprobten HowTos zur Umsetzung – extra im Text fett markiert – und es läuft, garantiert!


Galerie-Nonfinito



puh … also erst mal wieder runterkommen und weiter:

1. Brainstorming

– zuerst einmal: nicht gleich an den Laptop – nimm dir erst einmal einen Block [ja genau, dieses komische Dings aus Papier und noch überall käuflich zu erwerben] und einen Kugelschreiber – old school

– jetzt überlege dir einfach, was du als Nächstes eigentlich schreiben willst – um was geht es als Nächstes?

– nimm dir dabei nicht zu viel vor, immer der Reihe nach – der Rest kommt schon noch

– Alles, was dir jetzt dazu einfällt, was du gelesen hast, was du zitieren willst und was unbedingt rein muss – aufschreiben, egal in welcher Reihenfolge – aufschreiben !!!

– in dieses Brainstorming kannst du auch noch Unterstreichungen, Nummerierung [wichtig=1 oder völlig unwichtig=5] oder Pfeile von einem Punkt zum Nächsten einbauen, um dir Zusammenhänge zwischen versch. Punkten besser zu visualisieren

– in etwa so – und tobe dich da richtig aus – je wilder desto besser – und schreie einfach mal deinen Kollegen, deinen Freund oder Freundin oder deine Mutter an … kannst dich nachher ja noch dafür entschuldigen … aber raus damit! [und vielleicht so schreiben, dass du es am nächsten Tag auch noch lesen kannst]

– und nehme dir Zeit dafür – das Ganze muss nicht auf einmal fertig werden – wenn dir später noch was einfällt, gut und immer rein damit!

2. Struktur und Konzept

– jetzt rupfe diesen Zettel raus aus dem Block und lege in neben eine leere Seite deines Blocks [dieses komische Dings aus Papier]

– versuche jetzt, dieses wilde Durcheinander in eine sinnvolle Reihenfolge oder Argumentationskette zu bekommen

– versuche einen gewissen Spannungsbogen aufzubauen, also den Leser erst mit allgemein Bekanntem abzuholen, um dann weiter und tiefer ins Thema einzusteigen

– versuche, Zusammenhänge zwischen den einzelnen Punkten herzustellen – durch Wiederholung oder Verweis auf vorherige Punkte, wiederhole Wichtiges – so wird das Ganze rund und geschmeidig für den Leser

– alle bereits ins Konzept übernommene und übertragene Punkte im Brainstorming Zettel dick durchstreichen, damit du den Überblick behältst

3. Text

– so, jetzt an die Tasten, an den Laptop und los

er dann und erst jetzt in aller Ruhe an sprachlichen Feinheiten und Formulierungen feilen

– keine kilometerlangen Bandwurmsätze schreiben – klar – aber auch nicht in den Schreibstil eines Viertklässlers verfallen!

– der Satzbau und Schreibstil sollte für den Leser schon herausfordernd sein und damit deine Souveränität im Umgang mit dem Thema ausdrücken

– nicht jeden Fachausdruck immer gleich erklären, sondern einfach mal so im Raum stehen lassen und weiterschreiben – und den Leser dumm dastehen lassen [Ok, nicht übertreiben damit!]

– denke auch immer an den Leser und die Zielgruppe, die du mit deiner Schreibe erreichen und begeistern möchtest – für wen schreibst du?

– was auch hilft: lese das, was du da gerade geschrieben hast, dir selbst einfach mal laut vor – oder aufnehmen und abspielen – ja wirklich! – und höre dir dann selbst zu – mal ausprobieren!

– zum Schluss – ok Geschmackssache: bleibe frech, provokant und crazy in deinem Style – der Leser muss sich min. zweimal pro Seite denken: ‘Nee, das hat der doch jetzt nicht wirklich geschrieben?’

– zum Schluss 2 – nicht, aber überhaupt nicht irgendwie politisch werden – das hat in einer seriösen wissenschaftlichen Arbeit nichts zu suchen – vielleicht auf fazebuk!

So verhinderst du Langeweile, eingeschlafene Füße und hältst den Leser wach und faszinierst am Ende mit deiner Schreibe!

4. Also

– erst Brainstorming und Gedanken sammeln – egal wie durcheinander – old school auf Papier, wichtig! … haptisches und sensorisches Erlebnis usw.

– dann dieses wilde Durcheinander irgendwie in eine Struktur oder Argumentationskette bringen

– dann erst den Laptop anmachen und an Sprache und Ausdruck feilen …

– und wenn überhaupt nichts mehr läuft: eine Runde Joggen oder spazieren gehen, um den Kopf wieder frei zu bekommen!

Sicher, das funktioniert … und los!


Die etwas andere Bewerbung 4.0 – Vorbereitung und Motivation – 687

Lesezeit 4 Minuten  … viel Spaß beim Lesen

1. Content

Warum ich diese Zeilen hier verfasse? Nun, es gibt tausende – nein, Myriaden – Bewerbungsratgeber, Blogs, Webseiten, sogar Bücher [ja, dieses Ding aus Papier!] – und was kommt dabei heraus?

Ein extrem langweiliger Bewerber – und kein für das Unternehmen wertvoller, interessanter und individueller neuer Mitarbeiter mit Wertschöpfungsbeitrag.

Denkst Du ernsthaft, ein Personaler, der den ganzen Tag zig mal oder mehr den gleichen Blah gehört und gelesen hat, erinnert oder interessiert sich genau für Dich? Genau!

Und hier liegt das Problem! Im Marketing geht es hier – ach, ich liebe dieses Marketingsprech – um die sogenannte unique selling proposition, die aufgebaut werden muss, keine Bewerbungsfloskeln.

Ich hoffe, mit diesem Beitrag etwas mehr Klarheit zu schaffen, sowohl für Festangestellte aber hauptsächlich für freelancer – wir lassen uns ab jetzt nicht mehr ausbeuten und knechten – wir sitzen am längeren Hebel!

2. Selbstfindung

Gerade bei freelancern mit hoher Projektfrequenz stellt sich immer wieder die Frage: “Will ich da wirklich arbeiten?“.

Die Range geht dabei von der Eisenbiegerbude irgendwo in der Pampa, aber mit interessantem Infrastrukturprojekt, bis hin zum hippen Startup irgendwo mitten in der City, dafür aber mit komischen Leuten.

Schwierige Frage, eventuell kommen noch monetäre Aspekte hinzu – bin ich pleite, nehme ich natürlich das erste Projekt was kommt.

Ziel hier muss immer sein: Der Gelassene ist erfolgreicher als der Getriebene!

3. Erstes Telefonat und Terminfindung

Die Sache ist relativ einfach – handelt es sich nicht um ein Telefoninterview, das steht auf einem anderen Blatt – sondern um eine simple Terminfindung für ein Gespräch – machst Du dich rar: “Oh, zu dem vorgeschlagenen Termin kann ich leider nicht, gibt es einen Ausweichtermin?”

Ich bin doch nicht der Affe, der pünktlich vom Baum hüpft und sofort antritt!

4. Erstes Gespräch – Vorbereitung

Leute, jetzt wird es ernst – richtig ernst, Alarm! wo soll ich bloß anfangen?

Also, irgendwelche wissenschaftlichen Studien haben herausgefunden, dass sich die Meinung über einen anderen Menschen, also über dich, innerhalb von ein bis zwei Sekunden bildet.

Deshalb dein Outfit:

Handelt es sich um eine erzkonservative Bude mit hundertjähriger Familientradition? Klar, bester Anzug, Krawatte und bei Männern kein Dreitagebart (bei Frauen auch nicht).

Normales Unternehmen, Job ohne Führungsposition: irgendwie abgefahrenes Sakko z.B. in quietschblau mit Jeans [ohne Löcher drin!] – evtl. Dreitagebart, sieht halt verwegener aus.

Hippes Startup mitten in der City: auf jeden Fall mit abgefahrenen bunten Sneakers.

Deshalb dein Look:

Evtl. machst Du vorher nochmal einen Abstecher in den Toaster [Solarium] – wenn die wieder geöffnet haben – damit du nicht gleich wie eine Wasserleiche rumläufst.

Alternative dazu sind ausgedehnte Spaziergänge bei schönem Wetter und Sonnenschein – ja wirklich! raus aus der Bude und weg vom Laptop! … fördert übrigens auch einen besonders elastischen Gang!

Und besorge dir vorher unbedingt noch ein solches FitBit Armband – so ein Dings, was Puls, Schrittanzahl und Kalorienverbrauch misst [kostet nicht viel]. Damit siehst Du dann gleich aus wie so ein Vertreter dieser radikalen und bekloppten Gesundheitsfraktion.

Und an alle hardcore Kettenraucher: versuche unbedingt deine gelb gequalmten Finger weg zu bekommen – geht z.B. mit Zahncreme oder Zitronensaft und etwas einwirken lassen.

Und was überhaupt nicht geht und vorher im Barber Shop unbedingt beseitigt werden muss: Hässliche Frisur, lange Nasenhaare oder Haare in den Ohren!

5. Erstes Gespräch – Vorstellung:

Dem Gesprächspartner möglichst gerade gegenübertreten, Schultern nach hinten, direkter Blickkontakt, nicht mit Blicken durchbohren und leichtes überlegenes Lächeln, kein breites dämliches Grinsen.

Händeschütteln:

möglichst formschlüssigen Kontakt zwischen eigener und fremder Hand herstellen – nicht nur luschig die Fingerspitzen – und dann zudrücken was geht – ok, bei Frauen vielleicht etwas weniger.

Ach nein, wir haben ja Corona und Ghetto-Fäusteln nur noch. Aber auch hier gilt: nicht nur luschig Faust an Faust sondern vielmehr genau zielen und dann feste drauf auf die Faust des Anderen – übe das Ganze aber mal vorher mit einer Person deines Vertrauens, damit es am Ende nicht peinlich wird …

… so, erst einmal habe ich fertig … weitere Tipps folgen dann in Teil 2 dieses Ratgebers: “Die Bewerbung – das Gespräch und der Erfolg”

Die etwas andere Bewerbung 4.0 – das Gespräch – 838

das etwas andere Bewerbungsgespräch

Lesezeit 4 Minuten … viel Spaß beim Lesen

1. Content

Yo Bro and Sis – zuerst einmal herzlichen Glückwunsch- Applaus, Fanfare, Konfetti und Ghetto-Faust – du hast es geschafft und bist doch tatsächlich zu einem persönlichen Gespräch bei deinem Wunscharbeitgeber eingeladen. Sei stolz auf Dich und freue dich wie Bolle, denn du hast den nächsten entscheidenden Schritt in Richtung deines Wunschziels erreicht!

Trotz allem gilt es jetzt Ruhe zu bewahren, egal ob das Gespräch jetzt  mit einem Personalvermittler oder direkt mit einem  Verantwortlichen aus dem Unternehmen stattfindet – und egal ob Live und in Farbe oder per Videochat.

https://max800words.com/nonverbales-im-videocall

Einige Grundbetrachtungen gilt es zu überlegen und es gilt Vorbereitungen zu treffen, damit das Vorhaben auf ganzer Reihe zum Erfolg wird.

2. Einstellung

Zuerst einmal Obacht! Mache dir bewusst, dass du hier einem in Gesprächstechnik geschulten und trainierten Menschen – oder zwei und noch mehr – gegenübertrittst! Dieser Gesprächspartner wickelt     dich – wenn er gerade schlecht drauf ist – in null Komma nix um den kleinen Finger, ohne das du es überhaupt merkst.

Trotz allem, auch wenn es jetzt auf den ersten Blick im Widerspruch zur gerade getroffenen Aussage steht, behalte immer im Hinterkopf: dein Gegenüber ist dein Freund und nicht dein Feind!

Was also jetzt tun? Ziel muss es sein, das Gespräch nicht zu einem  Frage Antwort Verhör ausarten zu lassen sondern zumindest über weite Teile selbst die Zügel in der Hand zu halten. 

Allgemein nennt man diese Eigenschaft auch Präsenz zeigen oder halt Persönlichkeit – Jobs in denen diese Eigenschaft nicht gefragt ist können mich mal.

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3. Fragen

In aller Regel beginnt ein solches Gespräch erst einmal durch den Gesprächspartner mit einer besonders wortreichen und ausschweifenden Darstellung des Unternehmens, der besonderen Business Mission und zum Schluss mit dem, was denn eigentlich gesucht wird – langweilig – ab und zu mit dem Kopf nicken oder mit „… genau!“ oder mit „… ja sehr interessant!“ bestätigen.

Hat mein Gegenüber dann endlich fertig, folgt in aller Regel die Frage:

Ja Herr / Frau XYZ, dann erzählen Sie doch mal von sich!“.

Steilvorlage, die Antwort lautet:

Gerne Herr ZYX, ich weiß ja gar nicht, wo ich da zuerst anfangen soll.    

Wo gibt es denn einige spezielle spannende Punkte in meinem CV, die Sie besonders interessieren?

Das Prinzip ist einfach, ich nehme die Frage zuerst positiv auf, drehe sie einfach um und haue sie meinem Gesprächspartner wieder feste vor’s Schienbein! Und schon habe ich das Gespräch wieder in der Hand!

Und weiter geht es im bunten Galopp. Die Sache mit den Gegenfragen sollte man natürlich nicht überstrapazieren, klar. Es geht auch anders: Ausweichen!

Werde ich jetzt in fachlichen Fragen z.B. zu einer bestimmten Software und zu meinen Kenntnissen damit befragt, von der ich leider absolut keinen Plan habe, nix – überhaupt gar nix, so lautet die Antwort:

In meiner Branche sind doch Kenntnis in dieser Software absolut selbstverständlich!“ – fertig!

Oder man geht überhaupt nicht auf die Frage ein und sabbert irgendwas was völlig anderes vor sich hin.

Oder man erzählt zur Abwechslung mal einfach die Wahrheit und so wie es halt ist!

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4. Stärken und Schwächen

Mein absoluter Favorit!

„Ja Herr XYZ, wo sehen sie denn Ihre persönlichen Stärken … oder Schwächen … oder beides zusammen? [dazu gibt es doch tatsächlich Psychotests im Internet, die auch noch Kohle kosten!]

Ganz einfach: Es gibt keine Stärken und Schwächen, es gibt nur Eigenschaften und bestimmte Situationen!

Eine vermeintliche Stärke kann sich in einer bestimmten Situation als Schwäche erweisen und umgekehrt eine vermeintliche Schwäche als Stärke. Ich muss mir nur meiner Eigenschaften und der Situation, in der ich mich gerade befinde, bewusst sein und Beides entsprechend bewerten!

Wie nun? Wieder ganz einfach: da habe ich jetzt z.B. einen Report – zu was auch immer – mit den Zahlen des letzten Monats erstellt. Die Zahlen sind nach letztem Check alle korrekt, nur sieht der Report als Excel Tapete optisch noch nicht ganz so schick und überzeugend aus. Als absoluter Hundertprozent Perfektionist – klar, behauptet jeder von sich – könnte ich jetzt noch eine weitere Stunde in die Optik dieses Reports stecken, mir juckt es schon in den Fingern.

Jetzt betrachte ich völlig sachlich die Situation: der Report ist für intern, also nur für meine Colegas und ich habe noch jede Menge dringender anderer Arbeit auf dem Zettel – also egal, weg damit und weiter!

Anders sieht es natürlich aus, wenn dieser Report für höhere Gehaltsklassen bestimmt ist, eine andere Situation – da nehme ich mir dann natürlich noch die zusätzliche Stunde, um an der Optik zu feilen und dem Report den finalen WOW- Effekt zu verpassen.

5. zum Schluss

Alles durch gequatscht, prima! Fasse jetzt einfach nochmal zusammen, was du verstanden hast und um was es geht – kurz und knapp!

Dann bestätige einfach nochmals deinen eisernen, ritterlichen und irrwitzigen Willen, hier durchzustarten, zu übernehmen und völlig neue irre Ideen einzubringen.

Und zum Schluss trage dann völlig selbstverständlich vor: 

„Wann geht es los?“.

So, erst einmal habe ich fertig … immer noch Gratulation, Fanfare, Konfetti und Ghetto-Faust – und immer noch: dein Gesprächspartner ist dein Freund!

Kommentare und Meinungen [auch vernichtend] sind gerne erwünscht!

Bewerbung 4.0 – Vorbereitung und Strategie

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